Basel nach Lausanne

Eine schwierige Entscheidung!

Wie soll es nun weitergehen? Das ursprünglich auf meinem Plan gestandene Hausboot in scey sour saone sollte doch nicht sein, da ich nicht bis August warten wollte. (AUFGRUND ANKOMMEN VOR WINTER IN SPANIEN- SONST WIRD ES ZU KALT FÜRS ZELT).

Es stellte sich nun die Frage  soll ich weiter über Hericourt nach Frankreich oder weiter über die Schweiz – Genf nach Frankreich.  Laut den Menschen die ich danach fragte, sollte der Weg über Hericourt wenig Schatten haben und  außerdem fühle ich mich sehr wohl in der Schweiz.

Auch die Offenheit der Menschen hier und die tollen Gespräche wollte ich nicht missen. Daher viel meine Entscheidung auf Genf und die Schweiz. Da dass weiter kommen ohne einen Plan, Führer oder Internet hier unmöglich erschien ohne ständig nur im Kreis zu laufen fuhr ich in die nächste Stadt wo es mir gelang, einen Führer zu kaufen. Danach setzte ich mit Führer meinen Fußmarsch wieder fort.


Biel -le landeron

Durststrecke und absolute Hölle ich denke es braucht immer beide und ich erlebe beides!

Umsiedeln meiner Übernachtung, platze mitten in der Nacht, da ein Mann meinte es wäre zu gefährlich.

Allerdings war der nächste Platz auch nicht viel besser.


Le landeron – la sauge

Absoluter Horror weg ! Passiert habe ich zwei Haftanstalten, endlose weiten, ständiges Verlaufen und Hunger.

An der Bundesstraße ohne Gehsteig wäre es noch 26 km weiter gegangen.

Da ich mich nicht mehr über eine Brücke getraut hätte ohne Gehsteig und wahnsinnig schnellen Autos, bog ich hilfesuchend zum Fluss ab und traf dort zum Glück auf Ottmar, Bernhard und Hansjörg.

Ottmar der zusätzlich Präsident der Straße Sicherheit Kommission in der Schweiz ist, meinte ich könne es vergessen hier zu Fuss weiter zu gehen und er würde mich an meinen Zielort bringen wenn ich etwas Zeit habe und den Nachmittag noch gemütlich mit ihnen am Fluss  verbringen möchte.  Nach diesem schrecklichen Fußmarsch, ließ  ich mir das nicht zweimal sagen und willigte gerne ein.

Wir tranken Kaffee und Sliwowitz. Ich konnte endlich mal Yoga machen und hatte zeit meinen Rucksack neu zu ordnen. Wir verbrachten einen wunderbaren Nachmittag und nach meinen 16 km Horror Fußmarsch war ich sehr froh mit dem Auto nach Payerne gefahren zu werden, ab dort galt dann auch endlich mein, in Biel neu gekaufter Wanderführer.

Tatsächlich war es so, als Ottmar mich aussteigen ließ und ich nun endlich auf dem Jakobsweg mit Wanderführer unterwegs war, war ich mega mäßig erleichtert und glücklich und  spürte augenblicklich die Energie des Jakobs Weges. Als ich dann noch die letzten Kilometer unterwegs war um meinen Schlafplatz für diese Nacht zu finden, hatte ich noch eine tolle Begegnung mit einer meinen absoluten Respekt gebührenden Frau. Dieser Weg mit seinen im regelmäßigen Abstand stehenden Bäumen, unten fließt der Kanal und dieser Weg der ewig so dahin geht es ihr Gedanken schweifen lassen weg. 

Diese Dame hat statt beine zwei Prothesen und Krebs. Vor den Prothesen hatte sie große Schmerzen, trotzdem ging Sie den Weg regelmäßig, wenn auch schleppend und auf Krücken. Hauptsache sie ging ihn, erzählte sie mir. Ich war tief gerührt von der Kraft und Stärke diese Frau und zusätzlich gab sie mir  noch Ihre Telefonnummer sollte ich in Schwierigkeiten kommen. Was für ein Geschenk. danke danke danke!


Payerne-moudon

Eine halbe Stunde nach dem Aufstehen, wurde mir eine Kutschen-fahrt angeboten.

Schöner Schlafplatz am Kanal und schöner weg 


Moudon-epalinges

leider hatte ich vergessen einzukaufen und hatte riesen großen Hunger. Laut meinem Reiseführer sollte es noch 20 km keine Einkaufsmöglichkeit geben.

Als ich im nächsten Dorf nach Einkaufsmöglichkeiten fragte schenkte man mir Kekse und Schokoriegel!

Ich war einfach nur seelig. In der nächsten Pizzeria wo ich aufgrund der Preise in der Schweiz nur ein Bier bestellen konnte wurde ich zu einem Dessert eingeladen und Machika bekam viel viel Fleisch zum Essen. Wir waren beide glücklich!! Im letzten Restaurant als ich abends nach WLAN suchte und aufgrund der Kosten wiederum nur ein Bier bestellte, wurde ich vom Koch zu einem richtigen Nudel-Essen eingeladen!!! Mmmhh!!! So lecker!!! Ein richtiges essen!!! Nach vielen Instantnudeln (aufgrund des wenigen Gasverbrauches) ein wahrer Genuss!!!

Anschlieend fand ich noch einen wunderbaren Schlafplatz im Wald mit Sicht auf dem Genfersee Wasser ein Traum! Wie gern hätte ich nun diesen Anblick mit jemandem geteilt!!!!

Dennoch war die Nacht ein einziger Horror. Ich hatte große Panik. Machika bellte jede fünf Minuten und ich konnte vor Angst und lauschen, ob wirklich jemand kommt, kein Auge zu tun, wusste nicht  wie ich die Nacht überstehen sollte. Mir gingen Furchteinflößende Bilder durch den Kopf und ich spielte mit dem Gedanken das Camp abzubauen und einfach loszulaufen. Entschied mich aber zu bleiben als ein einzelner Stern in den Himmel trat und konnte zu guter Letzt doch noch einschlafen.


Epalinges -lausanne

Unsanftes aufstehen! Jemand Näherte sich meiner Hängematte, Machika bellte und geriet in Aufruhr und die Leine riss! Alles noch mal gut gegangen und nach ein paar gelaufen Metern drücken mir zwei Bauarbeiter frische Trauben und eine Banane beim vorbeigehen in die Hand.

Da Desiree erst am kommenden Tage in Lausanne eintreffen würde, hatte ich ein Tag Zeit und erfuhr von einem Musikfestival direkt in der Altstadt von Lausanne. 

Auf dem Festival hatte ich wieder tolle Begegnungen, Musik und ein wunderschönes Ambiente direkt um die Kadetrahle. Allerdings  musste ich Nachts feststellen, dass es wirklich sehr sehr schwierig ist in einer solchen Stadt wie Lausanne (Und nach nur 2 Bier etwas angeheitert) noch einen Schlafplatz oder auch nur eine Parkbank im Grünen zu finden.

Nach einer halben Stunde herumirren, ohne auch nur ein Fleckchen grün gesehen zu haben, traf ich nachts auf eine liebe Frau die mich zu einer Parkbank an einer wenig befahrenen Straße führte. Glückselig, doch noch was gefunden zu haben, richtete ich mich auf dieser Parkbank für die Nacht ein.