Viel viel Natur im ländlichen Gebiet! Oftmals wünsche ich mir schon mal Menschen oder eine Bar. Manchmal fast eintönig und andrerseits aber auch wieder wundervoll. Es trägt beides in sich. Wird auf alle Fälle mal Zeit für etwas weniger laufen anstatt mehr wie heute……aber es kommt bestimmt…
Chaumont – Arles
Nun bin ich wieder allein mit Machika unterwegs. Bin gerade auf Schlafplatz suche und wir finden… Einen mega schönen Schlafplatz auf einem kleinen Berg mit Sicht auf die wunderschöne Landschaft herum und sehen direkt den Sonnenuntergang. Es war wunderschön mit Monika und Mama und jetzt genieße und zelebriere ich wieder schlafen unter dem Sternenhimmel und der Sonne beim ins Bett gehen zuzusehen wie es ist wahrlich Freiheit für mich keine Unterkunft suchen zu müssen, sondern einfach da zu bleiben wo es mir gefällt. Habe nun in einem Monat nur einmal in einem Haus übernachtet es war schön mit Monika und Mama gemeinsam zu sein doch ist ein Bett für mich kein Vergleich mit schlafen unterm Himmelszelt so lebe ich im Rhythmus der Natur und dass liebe ich enorm.
Ein Mann schenkt mir noch Wasser was den Abend und vor allem meine Mahlzeit rettete!
Heute Vormittag oje… Panik! Machika wird von einem Hund geschnappt, ich Vertrieb den Hund und schrie so laut ich konnte, 5 Minuten später werden wir von zwei riesen großen weißen Hunden verfolgt die Hundepfeife, die ich mir nach dem schnappen des ersten extra griffbereit in meine Bauchtasche steckte, nützt überhaupt nichts. Ich befreite Machika von der Leine und wir blieben verschont. Nun suchte ich mir einen großen Stock zur Abwehr und weil wir uns einem Hof näherten ist der ab jetzt griffbereit und ich spürte meine riesengroße Angst vor jedem Haus. Ich weiß, dass ich nun zu lernen habe mit dieser Angst umzugehen, da die Angst die Dinge maßgeblich anzieht. Danke, dass nichts mehr passiert ist. Jörn, ein Freund kommt aus Berlin mit dem Fahrrad angefahren. Wir treffen uns an einem kleinen gemütlichen Camping der an einem kleinen See ist. Für mich purer Luxus – Wäsche waschen, WC und so weiter. Noch dazu ist es mit Jörn wunderschön. Wir lernten uns damals vor zwölf Jahren auf meinem ersten Jakobsweg kennen. Wir beschlossen, mal so richtig Pause zu machen und gleich zwei Nächte an diesem feinen Campingplatz zu bleiben, um wieder Energie zu tanken. Am meisten freute sich Machika. sie schläft die ganze Zeit und entspannt sich. Wir gingen schwimmen genossen es im kleinen Restaurant zu sitzen und einfach mal zu quatschen und sich Gutes zu tun.
Am nächsten Tag sahen wir uns den wunderbaren Ort Chanaz an und ich wurde mit einem richtigen, unglaublich guten, französischen Menü verwöhnt, noch dazu einen feinen Wein und das Restaurant befindet sich direkt an einem wunderschönen Kanal. Der Ortskern aus gepflasterten Straßen und wunderschönen alten Steinmauern. Ich genieße es unglaublich mal keinen Rucksack und einfach gemütlich den Tag mit Jörn und Machika zu genießen. Die Nacht am Camping war auch fein und am nächsten Morgen nach dem Frühstück begleitete mich Jörn noch ein kleines Stückchen neben mir das Fahrrad schiebend und dann verabschiedete er sich. Es war mega schön und zusätzlich muss ich jetzt nicht mehr mit einem Stock herumlaufen, der mir noch mehr Angst machte. sondern nach diesem Gesprächen mit Jörn weiß ich, wie ich es mir eigentlich auch dachte, dass der Stock nur die Aggressivität andere Hunde und meine Angst fördern würde und dass die Leine nur dazu dienen würde Machikas Sozialverhalten andere Hunde einzuschränken und ihren Beschützerinstinkt fördern würde. Und ich hoffe sehr mit meiner Angst besser umgehen zu können und es klappt schon ganz gut! Jippie Halleluja
Camping Lac du Lit du Roi nach Botozel
Es ist mega heiß und wir starteten erst spät. Abends hatte ich ein wenig Kopfweh wegen der Hitze und fehlendem Strom, sind 25 km gelaufen. Auf der Suche nach Wasser bekam ich von einem älteren Ehepaar noch Wein geschenkt doch der Schlafplatz liest noch lange auf sich warten und war nur mäßig ok, aber es ging.
Heiß und Mücken! Abkühlung nicht möglich, da obwohl der Fluss die Rhone mich ständig begleitete.
Nicht möglich, überall waren Verbotsschilder und man kam auch nicht wirklich zum Fluss herunter, ohne dass man nicht Angst haben musste, nicht mehr herauszukommen.
Laufen bis zum Umfallen, kein Schlafplatz in Sichtweite, 2 Meter hohe Gräser, Gebüsch, Mücken und wird bereits dunkel. Kein Schlafplatz in sich zwei Fahrradfahrer fahren an mir vorbei die ersten zwei Menschen seit Stunden und die erzähle mir von einem Restaurant nach 3 Kilometer.
Ein Lichtblick! Vielleicht gibt es dort etwas zu essen und eine Wiese zum Übernachten dachte ich mir.
Zum Essen gab es dort leider nichts mehr. Auch Wiese sah ich keine. Zumindest bekam ich einen Getränk. Eine wahnsinnig liebe französische Familie bot mir an, in ihrem Garten, der genau 20m vom Gasthaus entfernt war, zu nächtigen. Welch Freude!
Wir konnten uns zwar kaum verständigen, da diese französische Familie nur Französisch sprach, aber es war wunderschön. Ich saß mich zu ihnen an den Tisch und wir tranken gemeinsam Wein, sowie ein Getränk, dass ich noch nicht kannte und stark nach Menthol schmeckte.
Es war sehr schön die französische Familie zu beobachten. Zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf und obwohl es schon 1:00 Uhr morgens war, waren wir immer noch im Restaurant und schlussendlich gingen sie dann doch Heim wir saßen noch im Garten zusammen und hörten französische Musik, die ich so liebe und mein Schlafplatz war im Liegestuhl auf der Veranda. Einfach genial. Nach 35 km Fußmarsch war ich auch sehr müde und meine Füße ebenso.
Da wir etwas spät starteten, wurde die Hitze fast unerträglich, meinen Strohhut vergaß ich aufzusetzen und am Abend hatte ich Kopfweh. Wir sind 25 km an der blutigen Hitze gelaufen. Als ich spät Abends ein älteres Ehepaar nach Wasser fragte, bekam ich zu meiner Freude noch Wein ausgeschenkt. An diesem Tag lies der Schlafplatz wirklich lange auf sich warten und war nur mäßig. Ich stellte mein Zelt auf und schlief dennoch zufrieden ein.
Botozel nach Saint-Genix-sur-Guiers
Unvorstellbar heiß! Und noch heißer!!! Wir schleppten uns von Schatten zu Schatten. Nach dem Aufstehen laufen wir nun schon seit drei Stunden und kein Restaurant in Sicht. Heiß, Anstrengend und Machika ist abgehauen. Wir sind über Weidenzäune geklettert, da uns Kühe verfolgt haben und meine Beine sind blutig gekratzt. Doch endlich die Wende!
Eine liebe Familie lädt uns ein, als ich nach Wasser fragte, zu Kaffee, Keksen und Kuchen. Ein wenig später, an einer Kirche fanden wir Wasser, machten kurz Pause und dann kam mitten im Nichts, ein Rastplatz im Schatten, mit kühlen Getränken! Zur Selbstentnahme für 1 €! Was meinem 10 € Budget sehr entgegenkam. Anschließend kamen wir in eine kleine Stadt und diese kleine Stadt hat sogar einen Friseur! Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, mich in den Friseur zu setzen und mich darüber zu freuen wie wunderbar kühl es in diesem Friseur war und ließ mir meine Haare färben. Dies passt zwar überhaupt nicht in mein 10 € Budget aber Ausnahmen bestätigen die Regel! Und ich genoss es.
Anschließend fuhr mich der liebe Friseur noch zu einem Supermarkt, da dieser etwas außerhalb gelegen ist. Ich kaufte frisches Gemüse und freue mich jetzt schon auf mein Abendmahl. Wir fanden einen mega schönen Schlafplatz. Ein kleines verlassenes Haus an einem winzig kleinen See. Es gab ein kleines Haus in der Nachbarschaft und die Frau, die darin wohnte, meinte ich könne ruhig vor dem kleinen Holzhaus am See übernachten, da die Besitzer sowieso nie da wären. Mein kleines Holzhaus direkt am See sah auch wirklich unbewohnt aus. So kam es, dass ich mir hier für die Nacht einrichtete, meine Hängematte spannte und sogar Tisch und Stühle zum Kochen zur Verfügung hatte. Am nächsten Morgen als ich gerade losgehen wollte, lud mich die Nachbarin zu einem Kaffee ein und brachte gleichzeitig noch ein tolles Frühstück aus Cornflakes und Früchten gemixt. Die Frau erzählte mir, dass sie gerade ihr Haus verkauft hatte und da sie schon im Pensionist ist, hat sie sich ein Wohnmobil gekauft und fährt jetzt mit diesem Wohnmobil los. Noch dazu möchte sie einen Film drehen über eine Community die es in verschiedenen Ländern gibt war ein wunderschönes Erlebnis und da es so schön war, quatschten wir gleich zwei Stunden und so kam es, dass ich abermals spät los kam, dafür sehr glücklich und zufrieden.
Saint-Genix-sur-Guiers –
Les Abrets – Le Pin
Wir starteten erst um 7 Uhr da wir noch zwei Stunden mit der lieben Dame Pascal, die uns ein Frühstück brachte und quatschen. So kam es, dass wir abermals bei der Hitze laufen mussten und zudem uns gleich auch noch verliefen. Während ich unaufmerksam war haute Machika ab. Ich rufte sie so laut ich konnte und machte mir riesen Sorgen. Ich ging den Weg zurück und suchte nach ihr. Irgendwann kam sie dann endlich angesprungen ich, war überglücklich. Doch kam sie ohne Rucksack. So liefen wir gemeinsam den Weg zurück und sahen plötzlich den Rucksack von Machika an einem Stacheldrahtzaun hängen mit ein bisschen Fell von ihr. Alles noch mal gut gegangen, zum Glück und wir konnten weiter laufen. Die Hitze wurde immer unerträglicher und so beschlossen wir in Les Abrets vom Weg ab zu gehen und zu dem kleinen See, der unmittelbar in Nähe sein musste, zu gehen. Wir machten an dem See einen Tag Auszeit.
Dass stellte sich nachträglich als keine gute Idee heraus, denn es waren keine Hunde am See erlaubt und ich durfte wieder mal erfahren dass es zumeist am Besten ist, einfach auf dem Weg zu bleiben und irgendwann kommt bestimmt wieder ein schattiges Plätzchen, zum sich erholen ohne dass man extra zu einem See gehen muss, der dann ohnehin nicht für uns bestimmt war. Zum Glück fuhr mich ein Mann wieder auf meinen Jakobsweg zurück und siehe da, wir fuhren an ein wunderbares Schlafplätzchen direkt am Jakobsweg, an einem kleinen wunderbaren See. Ich stellte noch mein Zelt auf, da es vor Insekten wimmelte und lud den netten Mann, der uns mit dem Auto hierher gefahren hat, noch zum Abendessen ein. Ich kochte für uns gemeinsam auf meinem Gaskocher.
Freue mich mega wieder auf dem Jakobsweg zu sein
Le Pin – La Ceresiere
Wir starteten um 5 Uhr morgens und sind daher bis Mittag schon weit gekommen. War ein wunderschöner Weg. Ich machte eine Yogapause und genoss es, bis ich Lust auf eine bar bekam, da es heiß war und wir schon unendlich weit gelaufen sind. Doch es wollte keine Bar kommen. Den ganzen Tag ging mir ist schon eine kalte Cola durch den Kopf. 25 km gelaufen und immer noch nichts. (nur eine kleine Stadt zu der es noch weitere 6 km gehen würde). Auch Machika braucht dringend pause und ist für heute mehr als genug gelaufen !!!
Dann las ich ein Schild mit, Restaurant neben der Kirche am Berg. So nahm ich die 2 km Umweg plus stark Aufwärts in kauf um zu diesem Restaurant zu kommen, mit Hinblick auf eine Kirche welche am Berg steht (sind immer gute Schlafplätze). Absolut fertig schleppten wir uns noch den Berg hoch und als die Restaurantbesitzerin sagte, dass sie eigentlich geschlossen hätten, fragte ich verzweifelt ob sie mir nicht trotzdem eine Cola oder einen Wein verkaufen könnte, weil ich die Cola schon den ganzen Tag in meinem Kopf habe und extra 2 km den Berg hoch gelaufen bin. Zu meiner Freude und großen überraschen, brachte sie mir nicht nur eine Cola und einen Wein sondern sogar noch eine Pizza und schenkte es mir. Mein Geld wollte sie gar nicht annehmen. Die Kirche war unbeschreiblich schön bzw. der Garten davor. Die Kirche selber war abgesperrt, aber wir hatten vor der Kirche sogar noch einen Tisch und eine Bank zum sitzen. Jetzt war die Welt wieder in Ordnung und ich genoss den Sternenhimmel, die Cola, den Wein und aß genüsslich meine Pizza! Ich telefonierte noch mit Jörn und vielleicht geht’s noch für ein paar Tage an die Adeche (Nationalpark mit wunderschönen Fluss und Schluchten), dass wäre wunderschön. Und Wasser wäre jetzt wirklich mega cool)